Zwischen Lützendorf und Weilmünster-Kurhaus lag bei km 10,06 auf Höhe 177,30 m ü. NN der Bf Weilmünster (Oberlahnkr.).
Die nächste Station mit eigener Seite ist Rohnstadt.

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Unterseite:
Diorama von Weilmünster in der Dauerausstellung in der Heimatstube Weilmünster

Externer Link:
Die offizielle Seite des Marktfleckens Weilmünster

Im Bahnhof Weilmünster herrschte früher reges Leben. Hier wurden die Bodenschätze des unteren Weiltals verladen. Ein Beispiel dafür gibt das Buch „Der Eisenerzbergbau an Lahn und Dill“ von Rainer Haus. Die kleine Aufstellung zeigt, welche industrietechnische Bedeutung die Bahn hier hatte:

  • Lützendorf: Untertageabbau von Schiefer. Das ehemalige Bürogebäude bezieht heute noch sein Trinkwasser aus dem Stollensystem. Im ehemaligen Spalthaus ist ein Pflasterbetrieb untergekommen.
  • Ernsthausen: Schmalspurbahn und Anschlußgleis mit Sturzgerüst der Grube Fritz der Sieg-Lahn-Bergbau AG.
  • Essershausen: Sturzgerüst der Gewerkschaft Georg für mit Pferdefuhrwerken angeliefertes Erz.
  • Abzweig Lahnbahn: Erbstollen der Sieg-Lahn-Bergbau AG. Schmalspurbahn nach Guntersau.

Einst besaß Weilmünster ein “Eisenbahn- Telegraphenamt für den öffentlichen Verkehr”, eine Kopf- und Seitenrampe sowie eine 34 t Gleiswaage.

Quelle: Stationsverzeichnis der Eisenbahnen Europas, 1931

1974
Weilmünster 1974 in s/w
© Jürgen Leindecker

10.12.1976
Eine Köf rangiert am 10.12.1976 in Weilmünster
© Jürgen Leindecker

Weilmünster ist im Verzeichnis der Hessischen Gemeinden als „Marktflecken“ bezeichnet. Noch nicht Stadt, aber schon mit herausgehobenen Marktrechten ausgestattet, ist Weilmünster nach Usingen wohl historisch der bedeutendste Ort des nordwestlichen Taunus, vergleichbar etwa mit Braunfels, aber leider ohne Burg. Die Bedeutung mag vor allem an der frühen Montanindustrie liegen, die hier bereits im 16. Jahrhundert erwähnt wird. Die Hammerwerke von Audenschmiede gelten als die Ältesten im Nassauer Land. Kein Wunder also, daß die Eisenbahn hier ihren betrieblichen Mittelpunkt für das Weiltal anlegte.

Zwischen Weilmünster und Weilmünster-Kurhaus befand sich hinter dem noch heute stehenden Viadukt die Trennungsweiche nach Rohnstadt und weiter nach Laubuseschbach.

Weilmünster Fahrdienstleiter, 17.03.1968, 11 Uhr vier: Die Frisur sitzt! Sonderzug mit 65 001 legt eine Halt ein.

Das Südportal des Weilmünsterer Tunnels (333 m lang). Beide Portale sind zugemauert. Als Schlupfloch für Fledermäuse ist oben eine Lücke und für die Naturschützer unten eine Tür.

Für den Personenverkehr lag freilich der Bahnhof alles andere als günstig, denn die Bewohner Weilmünsters hatten einen langen Anmarschweg. Die Bahn beginnt nämlich gleich hinter den Bahnsteigen anzusteigen und überquert auf einer Steinbogengalerie die Ortsstraße nach Weilmünster. Einige Meter weiter lag die Trennungsweiche. Danach ging es rechts ab nach Rohnstadt und Laubuseschbach oder über eine Brücke direkt in den 333 m langen Weilmünsterer Tunnel und weiter in Richtung Grävenwiesbach.

2001
Das Empfangsgebäude, nun schön restauriert.

2001
Wer Glück hat, kann hier zur Miete wohnen. Allerdings muß man sein Holz zum Heizen selbst machen!

Neuere Überlegungen dahin, eine neue Endstation Weilmünster in die Nähe der ehemaligen Haltestelle Kurhaus zu legen.

Vor dem Nordportal des Tunnels steht heute ein Wohnhaus. Wenn man die Strecke auf der alten Trasse reaktivieren würde, führe der Zug mitten durchs Wohnzimmer! Zunächst machen wir aber einen Abstecher über Rohnstadt nach Laubuseschbach, denn dieser Streckenast wurde bereits am 15. Mai 1892 in Betrieb genommen, 17 Jahre vor der Strecke nach Grävenwiesbach.

2001
Die Tanks: Vor 1900 genietet und wahrscheinlich heute noch dicht. Zwischen Wand und Blech ist nur wenig Platz. Entweder wurde die Decke zuletzt gebaut oder eine Wand!

2001
Der eine verbliebene Güterschuppen.

Original erhalten ist noch der Wasserbehälter am Hang. Das Wasser gelangte wahrscheinlich aus einem weiter oben aufgestauten Bach oder mittels Pulsometer, einer vom Dampf der Loks angetriebenen Pumpe in die Tanks.

2001
Detail der Eingangstür zum Tankraum.

2001
Der Haupthahn. Man beachte das wunderbare Design der Speichen!

2001
Der Wasserstandsanzeiger: Über ein Seil war der Schwimmer mit einem außen am Hochbehälter angebrachten Zeiger verbunden.

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